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Katrin: Der Zeltplatzbereich, in dem wir uns befanden, wurde über Nacht von vielen Familien mit Kindern bevölkert.Morgens beim Aufwachen mähten die Schafe immer noch und es war relativ kalt und grau. Außerdem machte der Laden nicht wie versprochen um 8:30 auf, so dass es eine Weile dauerte, bis wir das schimmelige Brot zurückgeben konnten.
Zeltabbau ging rasch vonstatten.
Gegen 10 ging es dann ohne Frühstück - der Platzladen hatte nämlich keine Milch für unser Müsli und wir sind ja verwöhnt - die steile Auffahrt hinunter. Die weitere Strasß verlief wellig entlang des Lake Bala und es dauerte eine ganze Weile, bis wir Frühstück einkaufen konnten. Diverse Steigungen mußten wir noch mit leerem Magen bewältigen (na gut, eine braune Banane hatten wir noch). Dafür gab es aber auch eine nette Aussicht auf die gegenüberliegenden Berge und diverse Schafe. Als wir endlich einen kleinen Dorfladen mit Brot und Milch fanden, da war der See leider schon zu Ende. Der Laden wirkte sehr leer. Allerdings kamen die Leute mit erstaunlich verschiedenen Sachen heraus. Wir haben Milch in einer Pintflasche und ein Brot gekauft und einen Caramelschokoriegel für mich. Frühstück gab's am Anfang eines Footpaths fast direkt neben dem Laden. Wir saßen im Gras direkt am Straßenrand mit einer grauen Steinmauer im Rücken und wurden von der Dorfladeneinkäufern freundlich beguckt.
Erste interessante Pause in Dolgellau. Netter älterer Herr mit rollendem "R" in der Touri-Info. Sigi Quäkerausstellung angeguckt. Ich mit Touri-Info-Mann geredet. Welsh Faggots, Mash und Honeyed Lamb sind typische Gerichte (am Ende haben wir es dann nicht geschafft, ein einziges davon zu probieren - oweh). Spiritus (lila) und Feuerzeuge (grün) gekauft. Mittagessen in einem 20er Jahre (?) Selbstbedienungsrestaurant. Naja, Mittagessen - ein Eisandwich für zwei und Tee. Ort hauptsächlich aus grauem Stein, enge Einbahnstraßen. Tandemgespräch mit Mann, der sich überlegte, für sich und seinen behinderten Sohn eins anzuschaffen. Bei Ausfahrt Cricketplatzpause mit Erdnüssen. Verwirrendes Spiel. Fahrt bis an die Küste auf dem Lôn Las Cymru Weg, ehemalige Eisenbahntrasse, gelegentlich unter Bäumen, gelegentlich offen. Nur für Fahrräder und Wanderer - klasse! Am Fluß und schließlich an der breiten Mündung entlang. Cream Tea Pause bei George III. (Hotel) an der schwarz-weißen Tollbridge. Malerisch, fast direkt am Fluss gesessen. Gelegentliches Donnern, wenn ein Auto über die alte Holzbrücke herüberkam.
Neben uns fand ein Langstreckenlauf statt. Wir hatten Scones mit Sahne und Himbeermarmelade. Kam mir etwas fies vor, direkt neben den Läufern so leckeres Essen in mich hineinzustopfen. Leider etwas viel Sahne und kein zweiter Scone. Tolle Aussicht. Und weiter ging's gegen den Wind. Vereinzelte Spaziergänger mit Hund oder Wanderer. Gelegentlich eine Motorradsperre, die uns zum Absteigen zwingt. Mag sein, daß sie verhindert, daß Motorräder den Weg benutzen, aber das gleiche gilt fast auch für Tandems. Wir müssen immer den Anhänger abnehmen, und dann ist es immer noch sehr kompliziert (denn wir sind natürlich zu faul, das ganze Gepäck zu entfernen). Die Eisenbahnbrücke an der Flußmündung kam in Sicht, lange bevor wir sie erreichten. Man konnte das Meer schon ahnen und das Wetter wurde immer besser. Wir überquerten die Eisenbahn-/Fußgänger-Brücke nach einem Stück versandeten Wegs schließlich in strahlendem Sonnenschein. Das Meer schimmerte zwischen den Planken unter dem Rad. Es wirkte aber eher so als würde es auf den Planken schimmern. Interessanter Effekt. Am anderen Ende mußten wir Brückenzoll zahlen (nur für ein Rad - hehe) und dann ging's steil hinauf zur Straße in den Ort und weiter ans Meer über einen Betonweg zwischen Dünen hindurch. Feiner Sandstrand, strahlende Sonne und wir haben GB durchquert!! Einige Leute saßen am Strand, mehr liefen herum, aber es ist noch reichlich Platz für uns. Siegfried wetzte los, eine Batterie für den Fotoapparat zu holen, denn unsere war leider bei der Tollbridge plötzlich leer. So konnten wir weder sie noch ein dekoratives graues Steingehöft kurz vor dem Meer fotografieren. Aber ein Photo von der Ankunft am Meer haben wir.
Nach einem Touri-Info- und Coop-Besuch sind wir dann bergauf zum Campingplatz, der aber auf Meeresniveau liegt, so daß die Auffahrt sehr steil bergab geht. Die Touri-Info-Person hat uns mal wieder eine Wegbeschreibung für Autofahrer gegeben, obwohl ich extra gesagt habe, daß wir mit dem Rad unterwegs sind. Da hätten wir locker auf einer Ebene am Meer entlangfahren können und den Hintereingang zum Platz nehmen.
Auf dem Platz, der so gut wie direkt am Strand liegt, wurde dann groß gekocht. Nudeln mit Hack, Zwiebeln, Tomaten und Tubentomaten. Lecker.
Über Anregungen und Kommentare freut sich Siegfried Schlawin .