Startseite • Touren • England/Wales • Etappen
Katrin: Morgens Frühstück mit einer runden und einer schlanken mittelalten Dame, die zusammen Urlaub machten. Habe meine Champignons auf den Boden geschubst, zumindest einige. Schade, sie waren nämlich lecker. Sigi hat schon wieder kein Würstchen gewollt.
Und es regnete und regnete, während wir frühstückten und hörte auch leider nicht auf, als es dann losging. Auf dem Weg zum Radladen älteren Iren getroffen, der uns was über die Stadt, seine Kinder, Politik (Schröder), Cromwell und die Great Famine erzählte.
Radladen sehr hilfsbereit, konnten uns aber nur sagen, daß der Weg ihres Wissens nach nicht ausgeschildert ist. Haben dafür aber "scenic" Route empfohlen und Sigi eine Schraube für's Pedal geschenkt.
Nächster Haltepunkt Turf Maze. Erst vorbeigefahren, da nicht ausgeschildert. Faszinierendes Ding, denn anscheinend weiß keiner so richtig, warum diese uralten Labyrinthe gelegt wurden. Es war allerdings viel kleiner als gedacht. Bin in strömendem Regen einmal entlanggegangen, habe gegen Ende aber immer öfter abgekürzt, wenn die weitere Wegführung zu erkennen war. Sigi hat unter einem Baum gewartet. Gegen 11:15 ging's dann los, erstmal bergauf, aber ganz ok. Allerdings hatte die Schaltung den ganzen Tag eine Macke und wollte seltenst auf das untere Kettenblatt. Etwas anstrengend.
Anfangs schienen wir auch Gegenwind zu haben, der sich dann netterweise für den Rest des Tages in Rückenwind verwandelte. Manchmal ganz schön starke Böen. Und natürlich Regen, der auch nicht aufhörte, als wir uns gegen 12 in einen gemütlichen Tearoom in Thaxted setzten. Cream Tea mit hausgemachten Scones (hätte ja gerne auch noch die anderen hausgemachten Kuchen probiert, klang alles gut). Sigi hat geschummelt und mal wieder Cafetière Kaffee getrunken.
Schöne Pause. Kaum saßen wir wieder auf dem Rad (immer noch naß) kam nochmal eine ordentliche Dusche runter. Weiter über eine gewundene schmale Strasse, die teilweise durch üppiges Grün überall um uns herum (Hohlweg mit dichtem Busch- und Baumbestand) führte. Sie ging auch fleißig bergab und bergauf, aber die Steigungen waren nicht zu lang. Zum Glück kamen fast keine Autos.
Mittagessen im Kings Head in Gosfield, gegen 2:30 bestellt. Sehr leerer Wintergarten und überhaupt sehr leeres Lokal, da kurz vor Schluss.
Schön normale Kellnerin und Great Dane Puppy (den ich für einen ausgewachsenen Hund gehalten habe).
Ausgezeichnete Karottensuppe mit Koriander und Kokosmilch. Muß Rezept im Internet suchen (Kennt jemand eins? Habe nämlich keins gefunden.) und meine Meinung über englisches Essen revidieren. Vielleicht sind wir nur zu blöd, die guten Pubs zu erkennen.
Sigi hatte Steakbaguette mit karamellisierten Zwiebeln und Salat. Es gab nicht nur eine Pfeffer- sondern auch eine Salzmühle und eine Flasche mit Essig und Öl.
Und beim Weiterfahren regnete es immer noch, kalte Füße.
Beim Fahren quer durch die Pampa etwas verfranst, aber wieder viele niedliche strohgedeckte Häuser gesehen, teilweise mit Fachwerk und gelegentlich Holzgebäude.
Auf oranger Strasse gelandet, die wir eigentlich vermeiden wollten, beim Bergauffahren platten linken Hängerreifen (im rechten ist das grüne Glibberband), möglicherweise von einem umgeknickten dornigen Zweig auf dem Weg.
Vor einem geschlossenen Pub Schlauch ausgetauscht. Ziemlich großes Loch in dem Schlauch.
Weitergefahren nach West Bergholt und bei dem pakistanischen Minisupermarkt, bei dem man auch kopieren, Wäsche zum Waschen abgeben und diverses anderes konnte, nach dem Zeltplatz auf unserem Plan gefragt. Der Verkäufer meinte, den gäbe es nicht. Zum Glück wusste er den Weg zu einem anderen, in Colchester, der nicht zu weit weg war. Bisher scheint er noch sehr ok. Duschhäuschen nebenan, nur leider scheint die Autobahn auf der anderen Seite nebenan zu sein.
Polen auf der einen Seite, Deutsche auf der anderen Seite neben uns. Wir nähern uns merklich dem Kontinent. Und es regnet gerade mal nicht, ist aber immer noch grau und extrem windig. Wir hatten heute immerhin während der Flickpause Glück. Da war gerade mal eine kurze Sonnenpause (mit Wind natürlich).
Auf dem Zeltplatz haben wir uns erstmal ein Erdbeereis spendiert und jetzt kocht Sigi gerade Spaghetti.
Die heiße Dusche heute war herrlich. Mir war so kalt.
Spaghetti waren lecker.
Über Anregungen und Kommentare freut sich Siegfried Schlawin .