Fanes Nationalpark - Dolomiten, Italien
Juni(?) 1994

Vorgeschichte

Macpac-Zelt Weil wir keine zwei Zelte mitnehmen wollen, leihen wir uns im Bochumer Outdoorshop ein Zelt für das verlängerte Wochenende aus.Zur Auswahl stehen ein MacPac Polaris und ein VE25 Nachbau von Tatonka. Das MacPac gewinnt durch den einfacheren Aufbau und das geringere Gewicht von 3,5kg. Eigentlich lt. Katalog ein 4-Personenzelt. In die Apsiden passt auf jede Seite aber gerade mal ein Rucksack und die Schuhe. So muss einer seinen Rucksack mit ins Innenzelt nehmen. Dadurch wird es im Innenzelt schon fast eng.

1. Tag Anreise

Packen Dirk fährt uns führerscheinlose Gesellen wieder mal in die Alpen. Schon bei der Einreise nach Österreich gibt es erste Probleme. Wolle kann sich nur mit seiner AOK-Karte ausweisen. Panorama Er hat Glück und bekommt einen vorläufigen Ausweis ausgestellt.Unterwegs muss Dirk dann doch mal eine kurze Pause einlegen - ihm fallen sonst die Augen zu. Glücklicherweise kann er immer und überall gut einschlafen und so kann es bald weitergehen. Wir haben uns vorher eine Rund-Route im und um den Fanes Nationalpark für die nächsten 4 Tage ausgeguckt. Der Wagen wird am Ortsrand (?) geparkt.

2. Tag

PanoramaBeim folgenden Aufstieg zum S. Antonio Pass leiden wir unter der Hitze und flehen eine Quelle herbei.
Nach dem Abstieg zum Grünen See geht es vorbei am Limosee ins Fanestal. Wir folgten dem Fluss eine Weile und biegen dann am späten Nachmittag in Travenanzestal ab. Hier lassen wir uns nach einer Furtung des Flusses - auf der anderen Seite ist so eine schöne Wiese - häuslich nieder. Der eiskalte Fluss dient später noch als Badewanne.

3. Tag

Am nächsten Morgen ist das Zelt feucht von Tau und innen von zahlreichen Schnecken besucht - eine hat sich gar in einen meiner Schuhe verlaufen - nicht so schön. Zurück auf den Weg nehmen wir am Morgen die Brücke über den Fluss und steigen das Travenanzestal auf. (Weil der Fluss gestern so kalt war und wir am späten Vormittag an einer sonnigen Stelle eine natürliche Schwalldusche vorfinden, nutzen Dirk und ich die Gunst der Stunde und waschen uns die Haare - warum das nötig war, weiß ich nicht mehr.) Panorama Kurz oberhalb der Travenanzeshütte machen wir eine längere Pause und bestaunen leicht Kopf schüttelnt die Mountainbiker, die Ihr Rad hier den Berg hinauf tragen - fahren ist hier nur selten möglich. In unsere Richtung macht sich allerdings an diesem Nachmittag keiner mehr auf.

Wir wollen noch über die Faniskette an der südlichen Scharte. Nach langer Diskussion über den gepunkteten Weg auf der Tabacco-Karte machen wir uns auf den Weg. 800-900 Höhenmeter liegen noch vor uns. Schon nach der Hälfte des Anstiegs sind Wolfgang und ich total ausgepumpt. Einzige Entschädigung ist immer wieder der Blick rüber zum mächtigen Tofanemassiv. 200-300 Höhenmeter unter der Scharte an der steilsten Stelle verschwinden plötzlich die Markierungen und der Untergrund aus losem Geröll wird sehr rutschig. Dazu zieht aus dem Tal auch noch Nebel auf. Ich lasse mich hinter Wolle zurückfallen, der kaputt und deshalb etwas wackelig ist. Dirk geht voraus und gibt die Richtung vor.

Die Scharte hält dann eine unangenehme Überraschung für mich bereit. Mit Mühe und Not oben angekommen geht es auf der anderen Seite auf einem 50cm (gefühlt) breiten Weg am Grat weiter. Zur anderen Seite fällt der Grat senkrecht ab. Wandertrio Spätestens jetzt weiß ich definitiv, dass ich nicht schwindelfrei bin! Ich möchte weder vor noch zurück. Auch das beste Zureden von Dirk hilft mir lange Zeit nicht. Es dauert fast eine Stunde, ehe ich mich wieder rühren kann. Die engen Stellen lege ich dann auf allen Vieren zurück und dass auch nur mit größter Überwindung. Zum Glück geht das ausgesetzte Stück nicht so weit und nach einigen hundert Metern bin ich dann wieder der alte. Weil es schon ziemlich spät ist, kürzen wir den Weg über ein nicht allzu arg steiles Geröllfeld ab. Als sich das Tal langsam öffnet sehen wir Einfamilienhaus große Felsbrocken, die irgendwann einmal den Berg hinunter gepoltert sind. Außerdem lassen sich frühere Faltungen überall gut erkennen. Die erste grüne, ebene Fläche wird mit dem Zelt besetzt und Dirk macht sich gleich ans Kochen.

4. Tag

Der letzte Tag ist für den Rückweg reserviert. Es ist zwar noch weit, aber nicht mehr so steil und so wird das quasi eine Erholung für uns drei. Den Wagen finden wir auch wieder wohlbehalten vor und wir nehmen uns vor wieder zukommen.

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Über Anregungen und Kommentare freut sich Siegfried Schlawin .

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