Zeltwanderung mit Neffen im Sauerland
24.02.-25.02.1996

Nach einiger Überzeugungsarbeit konnte ich meinen Neffen (14) zu einer Wandertour überreden. Wolfgang schließt sich an und so brechen wir mit Zug und Bus auf nach Latrop nördlich vom X6, der sich hier auf einem Höhenkamm in etwa 600m Höhe von Winterberg nach Altenhundem zieht. Sascha ist am Tag vorher zu mir nach Wuppertal gekommen. Ausrüstung hat er keine. In seinem Schulrucksack hat er Socken zum wechseln und seine Tagesverpflegung. Seinen Schlafsack und die Isomatte trage ich für ihn. Jeans und eine Winterjacke müssen es mit ein paar Lederhalbschuhen auch tun - obwohl wir natürlich mittlerweile wissen, dass es noch jede Menge Schnee hat. Als wir in Latrop ankommen bestätigen sich unsere schlimmsten Befürchtungen. Der Weg auf den Höhenzug führt über eine gut besuchte Schlittenbahn. Oben angekommen finden wir eine durchgehende Schneedecke auf den Wegen von 20-30 cm vor. Auf dem Hauptweg läuft gar ein Jedermann-Langlauf-Wettbewerb. Sascha hat natürlich ruckzuck nasse Füße, was in den Pausen immer wieder unangenehm ist. Davon abgesehen und davon, dass wir in Latrop keine Frittenbude finden, ist mein Neffe eigentlich doch ganz angetan von der Tour. Schließlich hat er noch nie in freier Wildbahn im Zelt übernachtet. Das ist neu und wird auf dieser Tour das erste Mal getestet. Ein Tatonka Alaska 3. Aus meiner Sicht ein geräumiger 2-Personentunnel mit einer großen Apside, der mit 1,50m Innenzeltbreite aber auch 3-Personen aufnimmt. Meinen Rucksack hänge ich in der Regenhülle verpackt für die Nacht an einen Baum, so reicht die Apside für den Rest der Ausrüstung und lässt noch Platz für nächtliche Spaziergänge. Morgens ist das Zelt mit einer dünnen Schneedecke überzogen und die Wege am Vormittag noch unberührt. Wolle hat wieder ordentlich gefroren und schwört sich einen neuen Schlafsack zuzulegen.

Wolfgang und ich versuchen für Sascha zu spuren, damit er nicht ständig Schnee in die Schuhe bekommt. Das gelingt natürlich nur bedingt. Mit zahlreichen Aktionen wie Schneeballschlachten, Grazien werfen sich in den Schnee und so weiter halten wir die Laune trotzdem oben. Trotz großer Pause im Jagdhaus mit Kakao ist Sascha ziemlich durchgefroren, als wir uns am Nachmittag von Altenhundem aus auf den Rückweg machen. Wolfgang und mir hat die Tour super gefallen - Sascha hat das Ausrüstungsbedingt nicht ganz nachvollziehen können.

PS: Er hat sich uns leider nicht wieder angeschlossen. Allerdings wandert er ein- zweimal im Jahr in der Eifel, wenn auch ohne Gepäck.

<< Zurück zur Tourenübersicht

>>

Über Anregungen und Kommentare freut sich Siegfried Schlawin .

↑ Nach oben ↑