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Katrin: Morgens gegen 9:30 losgekommen. War hundemüde. Teures Frühstück im Museum. (Über 7 Pfund für drei Scheiben Toast und Ei und Marmelade und Tee bezahlt.) aber nette Leute in dem Café. Ein kleiner Vollbärtiger mit starker Stimme erzählte uns etwas über den weiteren Weg aus typischer Autofahrerperspektive.
Interessante Bootkurbelgeschichte aus Holz auf dem Tisch. Andere mechanische Holzkonstruktionen auf anderen Tischen, die man auch hätte kaufen können. Einen Fußballer, der einen Ball kickte zum Beispiel. Schöne Papierlampen gab es auch und noch diversen anderen Schnickschnack.
Gut, daß wir gefrühstückt hatten, denn danach ging es erstmal hauptsächlich bergauf. Bei einem Spar (gibt es hier viel in den kleinen Orten, die scheinen sich den Markt mit Coop zu teilen) gab's dann eine zweite Mittagspause mit Müsli für mich, denn von ein bißchen Toast wird man ja nicht satt.
Die erste richtig große Pause gab es dann in Newtown, wo gerade Markt war. Newtown stammt spaßigerweise aus dem 13.Jhdt.. Fish und Chips in einem Park. Bei der stressigen (da voller Autos) Ortsausfahrt nochmal bei Safeway angehalten: Filme geholt, Apfelsaft- und Toilettenpause.
Die weitere Strecke war erstmal ziemlich voll und wir wurden ständig von LKW überholt, bis wir von der grünen Straße abgebogen sind. Viel angenehmeres Fahren. Und der Vorteil beim Radfahren ist, daß man oft über die hohen Laubhecken rechts und links blicken kann, die für die meisten Autofahrer wahrscheinlich zu hoch sind. Wieder viele Schafe und Kühe gesehen an dem Tag. Besonders Schafe. Ziemlich niedlich und sie sehen erstaunlich sauber aus. Große Kirche in Newtown.
Die Auffahrt nach und in Montgomery war gemein steil, oder zumindest ging es sehr lange bergauf. Der Ort sah niedlich aus um den Marktplatz herum. Vor einem Fachwerkhotel, das noch ein Stück höher lag, Tee und Kaffee getrunken. Rad dort stehengelassen und zur normannischen Burgruine aus dem 13. Jhdt. hochgekraxelt. Nicht weit. Und Laufen mal zur Abwechslung ganz nett. Ziemlich guter Blick von da oben.
Nach Verlassen des Ortes total verfranst auf den weißen Straßen nach Churchstoke. Wir waren auf einmal mitten in einem Gewirr aus kleinen Straßen und außer Feldern und ein paar Bäumen gab es nicht viel zu sehen. Abgesehen davon, daß wir einmal eine Schafherde zum Stehen gebracht haben, die solche Angst vor uns hatte, daß der Treiber die Schafe nur im Galopp an uns vorbei bekam (dabei standen wir neben dem Rad). Kleines Mädchen bei einem einsamen Haus nach dem Weg zum Ort gefragt. Als wir schließlich ankamen, weder das erwartete Campingplatzschild noch jemand zum Fragen. Bis zur Kirche gefahren. War am Inn jemand bei der Gartenarbeit, der uns Mellington Hall empfohlen hat, das bei uns nur als Caravanplatz eingezeichnet war.
Fake Castle aus viktorianischer Zeit, aber der Zeltplatz befindet sich an der Stelle einer alten sächsischen Befestigung hinter dem geschummelten Burggebäude.
Nobler Platz mit Teich und künstlichem Bach und natürlich Enten und Kaninchen. Wir sind die einzigen mit Zelt. Eine Handvoll Wohnwagen gibt es noch und Hotelgäste in Mellington Hall. Außerdem einen riesigen Holiday Home Park mit hellgrünen Wellblechwohnwagen. Die grünen Wellblechkästen auf Rädern sehen auf den ersten Blick alle gleich aus, haben aber doch alle erstaunlich unterschiedliche Fenster, Türen und "Terrassen". Einer hatte sogar klassische Pfeiler aus Holz im Türrahmen. Im Sommer muß es tierisch heiß in den Dingern sein.
Das Waschhäuschen war nur mit Code zu öffnen und ich bin davor fast verzweifelt. Die Tür wollte einfach nicht aufgehen. Irgendwann hat's dann doch geklappt.
Klasse Abendessen. Mal wieder an einem Tisch. Büffet mit Fleisch und Gemüse. Für England (Wales) nicht übel. (Ich hoffe, jetzt fühlt sich keiner beleidigt, aber bis dahin hatten wir wirklich kein Glück mit dem Essen.) Mit Wein. Waren eigentlich zu spät und hatten den Speisesaal dann ganz für uns alleine. Lockerer Barkeeper, sehr junger Koch mit Streifenhose. Viel Holz im Schlossinneren.
Ins "Bett" gefallen und eingeschlafen.
Über Anregungen und Kommentare freut sich Siegfried Schlawin .