1100km durch Spanien - von Madrid nach Torremolinos
02.03. - 28.03.2002

Di. 12.03. Baeza - Andujar 85km

Den Ort verlassen wir Richtung „Brücke am Fluss“ Guadalquivir (Puente del Obispo) über die A316. Sehr breite Straße mit breiter Schulter, glattem Asphalt und wenig Verkehr. Ich lasse mich ungebremst Rollen und das Tacho zeigt danach einen neuen Highspeed von 70km/h an. Adrenalin pur – der nächste Tag wird zeigen, wie gefährlich das tatsächlich war. Vom Fluss aus geht es dann westlich wieder über („Straßen“ blancas) teilweise am Rio Guadalquivir, teilweise aber auch super steil rechtwinklig vom Fluss weg und wieder hin. Kurz vor Mengibar ereilt uns der erste Platten der Tour dann geht es weiter bis Andujar. Wieder schlafen wir zusammen mit unseren Fahrrädern im Hotel nahe der Autobahn.

Mi. 13.03. Andujar - Montoro 40km

Erst folgen wir der Route de Servizio (Autobahnservice) entlang, bevor wir in den Wald abbiegen und auf glattem Asphalt ohne Gefühl für die Steigung hinauf bis zum Stausee Embalse de Yegudas „rollen“. Dann führt der Weg leicht wellig mit immer wieder tollen Blicken über die Höhen. In der beginnenden Abfahrt nach Montoro platzt mir bei Tempo 40km/h der Hinterreifen (Mantelriss und Schlauch zerfetzt). Ich kann das Rad zwar abfangen, aber wir haben keinen Ersatzmantel dabei. Nach längerem Rätselraten und Abwägen packen wir den letzten Ersatzschlauch in den kaputten Mantel und umwickeln den Reifen mit unserer 1 mm Wäscheleine. (Vom Geldscheintrick im Mantel etc., hatten wir noch nicht gehört).

Notreparatur

Wegen der Angst vor einem erneutem Platten, muss ich die jetzt folgenden 13k m Traumstrecke schieben!

Ziegenhindernis

Wellige Landschaft

In Montoro geht es dann erst einmal auf die Suche nach einem Fahrradladen. Das klappt dann erstaunlich schnell, leider ist der geschlossen. Katrin macht sich auf die Suche und ersteht in einer Moped-/Autowerkstatt einen Mantel für 27“ Reifen :-( und findet den Weg zurück erst nach mehrfacher Durchquerung des zum Glück kleinen Ortes. Aber schon vorher geht die Sonne auf: Ein Nachbarsjunge erscheint und hat (oh Wunder) einen Schlüssel für die Fahrradwerkstatt. Er erlaubt uns die Suche nach Mantel und Schlauch und kassiert dann einen lächerlichen Betrag. Da der Ersatzmantel dünner ist, baue ich ihn vorne ein und übernehme den VR-Mantel nach hinten. Unserer geplantes Ziel Cordoba muss bis morgen warten und wieder beherbergt uns ein Autobahnhotel – dieses Mal aber mit Abendessen.

Do. 14.03. Montoro - Cordoba 60km

Am Morgen erwartet uns leichter Regen und Bewölkung. Wir versuchen es erst einmal wieder über eine Route de Servizio. Diesmal scheitern wir an Matsch und Kies und wechseln bei erster Gelegenheit auf eine kleine Straße. Urplötzlich bricht ein Wolkenbruch über uns herein. Katrin, die irgendwo 5-10m vor mir sein muss, sehe ich nicht mehr. Stattdessen eine Wasserwand und man kommt sich vor wie beim Schwimmen. Man atmet das Wasser notgedrungen mit jedem Atemzug mit – allerdings ohne das es bedrohlich wirkt. Dann eine Unterführung – ufff. Ohne einen trockenen Millimeter auf der Haut, fangen wir sofort an zu frieren. Also doch weiter trotz Regen. Die Bewegung hält uns halbwegs warm. Nach einer halben Stunde ist der Regen vorbei und wir können endlich das Wasser aus unseren Schuhen kippen.

Hochwasser

Dann geht es rauf in die Hügel (CO402) über Adamuz.

Steile Passage

Immer wieder regnet es an diesem Tag und wir wärmen uns zwischendurch in den kleinen Dörfern mit Kakao- oder Tomatenbrotpausen. Ohne Anzeichen auf unserer Karte taucht plötzlich ein alter Kurort mit den typischen Parkanlagen auf. Dann wieder Richtung Hauptstrecke Villafranca de Cordoba und weiter bis Cordoba selbst im Tal. Dem Wetter geschuldet nehmen wir ausnahmsweise mal einen Snack bei McDonalds bevor wir den netten kleinen Campingplatz ansteuern. Die einzelnen Standplätze sind auf einem erhöhten sandigen Podest. Jeder Platz ist an dem Seiten durch kleine Büsche vom benachbarten Platz abgetrennt. Überdacht sind die Podeste mit einer Art luftiger Matten als Schattenspender. Bei dem Wetter in den kommenden Tagen, wären Planen besser gewesen - oder gleich eine Halle!

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Über Anregungen und Kommentare freut sich Siegfried Schlawin .

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