1100km durch Spanien - von Madrid nach Torremolinos
02.03. - 28.03.2002

Do. 21.03. Alcalá de Guadaíra - Moron de la Frontera 50km

Nur rund 50km aber durch sengende Hitze, ohne Dörfer, kaum Bäume geht wie an einer Schnur gezogen mit einer kleinen Kurve leicht ansteigend bis nach Moron de la Frontera. Wir finden glücklicherweise eine Pension mit angeschlossenem Café, wo wir am Morgen auch frühstücken, das ist hier Kaffee, ein Stück Baguette, ein Töpfchen Marmelade oder ein Stücklein Butter – selten auch beides. Dann erleben wir noch eine Prozession mit Zipfelmützen – keine Ahnung, was das war.

Burgartiger Hof

Schattenplatz

Sigi

Fr. 22.03. Moron de la Frontera - Ronda 95km

Für die kommende Nacht peilen wir einen nur 50km entfernten Campingplatz am Zahara-See an, weil es jetzt wieder in die Hügel geht und in dem Umfeld kein anderer Platz zu sehen ist. Nach dem heißen Tag ohne Rastmöglichkeiten, gönnen wir uns heute bei erster Gelegenheit einen Cafe/Tee auf der Terrasse eines Ausflugslokals. Plötzlich kommt ein Mann aus den „Büschen“ gegenüber mit Plastiktüten und bietet irgend etwas den Gästen an. Als er zu uns kommt sehen wir, dass er wilden Spagel verkauft. Ab dort fallen uns immer wieder Spargelsammler auf. Kurz nach der Pause stelle ich fest, dass mein lowcost Lowrider gebrochen ist. Mit einem Stück Draht und einem Stöckchen schiene ich das Teil provisorisch – es hält die restlichen gut 200km.

Lowrider-Hack

Die hügelige Strecke ist sehr abwechslungsreich mit immer wieder neuen Panoramen und den bekannten weißen Dörfern.

Huegel

Von Algodonales über Zahara de la Sierra südlich des Sees sollte am Hang/Berg eigentlich ein Campingplatz sein, war aber nicht. Gut, also wieder runter zum See und zum nächsten angegebenen Platz – der ist zwar vorhanden, aber nicht vor Mitte des Jahres geöffnet. Dann also doch ein Hotel – ein Schild weist einen Berg rauf. Wir strampeln und strampeln – plötzlich sind die Schilder weg. Sollen wir weiter nach dem Hotel suchen? Am Ende des Sees gibt es einen vielversprechenden Komplex – also wieder runter gesaust. Aber als wir nach Montocorto kommen, stellt sich raus es ist eine Fabrik. Hier ist das Hotel wieder ausgeschildert – den Weg zurück den Berg rauf. Enttäuschung/Wut/Verzweiflung. Was tun? Obwohl es schon später Nachmittag ist, entschließen wir uns, das schlecht ausgeschilderte Hotel zu bestrafen und uns noch auf den Weg nach Ronda zu machen. Das sind zwar nur gut 20km, aber es geht erst einmal 400 hm rauf, 250 hm runter und dann noch einmal 300 hm rauf. Ehe wir am ersten Pass waren, wurde es schon stockdunkel. Die folgende lange Abfahrt geriet dadurch etwas gruselig. Katrins Licht fiel beim Fahren immer mal wieder aus. Vom Rio Guardiaro 7km rauf nach Ronda! Gegen 21:30Uhr sind wir endlich oben. Wir halten an einer Tankstelle und ich hole etwas zu trinken und eine Packung Kekse. Als ich mit zwei Minuten später auch einen nehmen möchte schaut mich Katrin nur schuldbewusst an und hält mir die leere Packung hin. Gleich am Anfang des Ortes finden wir ein nobel aussehendes Hotel - Geld spielt keine Rolle. Tatsächlich stellt es sich als preiswert aber gut heraus. Während wir uns frisch machen und umziehen läuft im TV eine Liveübertragung der örtlichen Prozession. Gerade als wir uns aufmachen, um nach einem Restaurant zu suchen, ist die Prozession zu Ende. Wir finden problemlos noch einen Italiener, essen dann aber nur eine Kleinigkeit und gehen dann ungewöhnlich spät zu Bett.

Sa. 23.03. Ronda - Ardales 60km

Am Morgen lassen wir es ruhig angehen und machen erst einmal einen Spaziergang durch Ronda. Das Strampeln am Vortag ermöglicht uns nun einen schöner Rundumblick. Die Stierkampfarena aus dem 18. Jahrhundert Plaza de Toros de Ronda betrachten wir nur von außen. Dann machen wir uns auf den Weg nach Ardales. Hochebenen mit weiten Blicken mal mit kleinen Bäumen bestanden, mal bewirtschaftet.

Esel

Das Wetter ist angenehm warm, die Straßen wenig befahren und wir sind für uns.

Bergwelt

Kehren

weiter Blick

Provinzgrenze

Auf und Ab

Der Campingplatz Parque Ardales liegt etwas ab von allem an einem Kiefern bestandenen See.

Seeblick

Die Plätze sind auf einzelnen Terrassen angelegt und überall stehen Sitzgelegenheiten. Der Laden ist leider nicht so gut bestückt. Als wir uns dem Kochen zuwenden ist es schon dunkel. Der Platz wird von kleinen Lampen angenehm sparsam beleuchtet und so gerät der Abend sehr stimmungsvoll. Kurz sitzen wir auch noch mit anderen Campern zusammen und genießen danach die Nachtruhe.

Stimmungsvoll

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Über Anregungen und Kommentare freut sich Siegfried Schlawin .

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