Bergwanderung auf dem GR 10: Pyrenäen, Frankreich
08.06. - 20.06.1993

Teil 1: Motivation und Anreise

1. Tag

Nach Island und Schottland wollen wir diesmal etwas Sonne und deswegen soll es in die Pyrenäen gehen. Dirk war schon einmal auf der spanischen Seite und war ganz angetan. Wir wollen mit dem Zug anreisen und entscheiden uns auch der Abwechslung wegen für die französische Seite. Ein Grenzübertritt wird aber nicht ausgeschlossen. Wir wollen uns mal die HautRoute anschauen. Immerhin ein paar Dreitausender dabei. Allerdings haben wir keine Hochtourenausrüstung und wenig Erfahrung (Dirk) mit Gratwegen. Proviantversorgung Zwei Wochen haben wir uns für die Berge reserviert und eine Woche für die anschließende Erholung an der Atlantikküste. Die Anreise geht mit dem Nachtzug nach Toulouse und von dort nach Baneres de Luchon. Damit es uns am Strand nicht zu langweilig wird, habe ich Keulen und Bälle zum Jonglieren mitgenommen, die müssen wir dort erst einmal loswerden. Wir haben mit der Postangestellten Glück. Sie stellt uns nicht nur einen Karten, sondern rundet das Gewicht sehr großzügig nach unten, sodass wir nicht zu viel Porto bezahlen müssen. So sind unsere Strandsachen incl. der Keulen auf den Weg ins Postlager nach Biarritz.

2. Tag

War es in Toulouse noch schwülwarm, so ist es in Luchon frisch und der Himmel stark bewölkt. Luchon So überrascht es uns kaum, dass wir mit unserem Cafe o lait vom Tisch draußen, in den Gastraum flüchten müssen.Als der Regen etwas nachlässt, brechen wir Richtung GR10 auf. Wir haben vor heute noch möglichst viel Höhenmeter zu machen, um es morgen nach dem Frühstück nicht allzu schwer zu haben. Nach einer Stunde fängt es plötzlich aber wieder fest an zu regnen. Wir sind noch unterhalb der Baumgrenze und nutzen deshalb einen besonders dicht belaubten Baum uns unterzustellen. Nach einer ganzen Weile lässt der Regen nach. Wir beschließen diese Regenpause zum Zeltaufbau zu verwenden, um nicht das Risiko einzugehen, schon am ersten Abend klatschnass ins Zelt zu müssen. Vielleicht haben wir ja Glück?!?
Kaum steht das Zelt schon prasselt der Regen wieder fester - quasi um uns zu bestätigen.

3. Tag

Auch am nächsten Morgen ist es noch stark bewölkt, aber trocken. Nach der Baumgrenze wird der Aufstieg mühsamer und als wir Superbagneres sehen, steigt Wut in uns hoch. Das ganze Gebiet ist sehr beliebt zum Skifahren und sieht im Sommer entsprechend aus. Der gesamte Untergrund besteht einzig aus Geröll und die Hotelburgen und Liftstationen in 2000 Meter Höhe stellen sich für uns als Krone der Zerstörung dieser Landschaft dar. Immer wieder müssen wir uns umdrehen und können bei dem Anblick doch nur den Kopf schütteln. Kurz unterhalb vom Grat finden wir eine schöne Wiese mit Wasseranschluss und da es schon wieder zuzieht, beschließen wir unser Zelt aufzustellen und für morgen Kraft zu schöpfen und zu hoffen.

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Über Anregungen und Kommentare freut sich Siegfried Schlawin .

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